• Mensch & Umwelt

Es muss nicht gleich die Sanierung sein: Einfache Energiesparmaßnahmen für den Haushalt

Energie zu sparen war noch nie wichtiger. Inflation, extrem steigende Energiepreise und nicht zuletzt die drohende Versorgungsknappheit machen das Thema zum Gebot der Stunde. Am effektivsten ist meist eine energetische Sanierung, die jedoch Geld und Zeit kostet.

Lesezeit: 5 Minuten

Nicht jeder Haushalt hat die Möglichkeit für solch eine umfangreiche Maßnahme. Doch auch mit kleineren Mitteln lässt sich effektiv im Haushalt sparen. Wir geben Tipps, wie Sie mit kleinen Veränderungen und geringen Investitionen Energie sparen und sich so ideal auf die kalte Jahreszeit vorbereiten können.

Energie sparen an der Heizung

Egal, ob Öl oder Gas: Bevor die Heizung wieder in Betrieb genommen wird, können Sie bereits jetzt einiges tun, um im Herbst und Winter zu sparen. Zunächst gilt es, die Heizung vor Beginn der Heizperiode zu entlüften. Auf diese Weise können Sie bis zu 15 Prozent Energie einsparen.

Mit Thermostatventilen bremsen Sie dann die Wärmezufuhr automatisch und halten die Temperatur in den einzelnen Räumen konstant auf dem gewünschten Wert. Dabei lassen sich ganz einfach vier bis acht Prozent der Heizenergie sparen. Besonders effizient sind smarte Thermostate, die programmierbar sind und bei denen die Ersparnis sogar bei rund zehn Prozent liegt. Die Investitionskosten hierfür variieren je nach Anbieter zwischen 50 und 250 Euro.

Ebenfalls sinnvoll kann ein hydraulischer Abgleich durch einen Heizungsbaubetrieb sein. Diese Maßnahme erhöht die Effizienz der Heizung und senkt Energiekosten, indem dafür gesorgt wird, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann.

Ein hydraulischer Abgleich kann sehr effizient sein, ist aber nicht für jedes Heizsystem gleichermaßen geeignet. Für Mehrfamilienhäuser mit mehr als sechs Wohneinheiten und Gasheizung ist ein hydraulischer Abgleich seit Oktober 2022 ohnehin verpflichtend. Empfehlenswert ist er außerdem  bei Wärmepumpen, Brennwertgeräten und nach größeren Wärmedämmmaßnahmen.

Ob am Haus bereits ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde, erfahren Mieter*innen von dem/der Vermieter*in oder der Hausverwaltung. Wer ein Haus oder eine Wohnung gekauft hat, erhält diese Information bei dem/der Vorbesitzer*in.

Ein Einfamilienhaus sollte mit mindestens 400 Euro rechnen. Investitionskosten, die sich langfristig jedoch durchaus rentieren und für den Sie unter anderem beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) einen Zuschuss von 15 Prozent der Kosten beantragen können. Ob sich ein hydraulischer Abgleich rentiert und welche weiteren Förderungen es gibt, lesen Sie hier.

Energie sparen durch Wärmedämmung von innen

Das komplette Haus von außen neu zu dämmen, ist als Teil der energetischen Sanierung aufwendig und kostenintensiv. Wohnen Sie in einer Mietwohnung, liegt diese ohnehin nicht in Ihrer Hand. Doch hier und da können Sie auch selbst Hand anlegen und bestimmte Wärmefresser-Ecken beseitigen.

Nutzen Sie beispielsweise einen guten Thermovorhang , der vor Fenstern, der Haustür oder dem Kelleraufgang kalte Luft abfängt und die Wärme im Raum hält. Die Kosten sind überschaubar und liegen meist deutlich unter 50 Euro.

Eine weitere effiziente und kostengünstige Dämm-Maßnahme können Sie an sogenannten Wärmebrücken in Heizkörpernischen vornehmen. Hier sind die Hauswände in der Regel sehr dünn, was zu Wärmeverlust und hohen Heizkosten führt. Mit einer ca. 5 mm dicken, aluminiumbeschichteten Styroporplatte können Sie dem entgegenwirken.

Darüber hinaus haben selbstklebende Dichtungsbänder an Fensterrahmen, Fensterfolien für die Isolierung von innen und Zugluftstopper an den Türen gutes Energiesparpotenzial – sowohl für Mieter*innen als auch für Hauseigentümer*innen.

Besonders bei älteren Gebäuden empfiehlt sich zudem eine Abdichtung der Rollladenkästen. Auch das ist in Selbstarbeit möglich, zum Bespiel mit speziellen Rollladenkasten-Dämmsets aus dem Baumarkt.

Wichtig: Da diese Dämmung einen Eingriff in die Bausubstanz darstellt , müssen bei einem Mietverhältnis zuvor die Vermieter*innen um Erlaubnis gefragt werden.

Alternative Heizmöglichkeiten

Aufgrund der gestiegenen Strom-, Öl- und Gaspreise denken viele derzeit über Alternativen nach. Dabei sind vor allem Kaminöfen gerade sehr gefragt. Hier sollte jedoch bedacht werden, dass die energetische Holznutzung mit Blick auf den Klimaschutz nicht empfehlenswert ist.

Nachhaltiger ist eine Wärmepumpe. Hierbei ist zwischen Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Grundwasser-Wärmepumpen zu unterscheiden. Eine Wärmepumpe ist mit Kosten zwischen 8.000 und 16.000 Euro zwar kostspieliger in der Anschaffung, allerdings gibt es dafür Förderungen von Bund. Zudem ist eine Wärmepumpe steuerlich absetzbar.

Energie sparen durch Modernisierung

Egal, ob Sie in einer Mietwohnung leben oder ein eigenes Haus besitzen: Mit den vorgestellten Maßnahmen können Sie kurzfristig und selbständig eine energetische Veränderung bewirken.

Manchmal allerdings reichen einfache Maßnahmen zum Energie sparen nicht aus. Wenn Ihr Haus oder Ihre Wohnung schon älter ist, können Modernisierungsmaßnahmen angebracht sein. Auch wenn eine Modernisierung ins Geld gehen kann, sollten Sie sie dennoch soweit wie möglich umsetzen, da ansonsten langfristig die Bausubstanz angegriffen werden kann. Die dann notwendig werdenden Sanierungsmaßnahmen fallen in der Regel noch kostspieliger aus als eine Modernisierung zum richtigen Zeitpunkt. Hinzu kommt die Umweltbelastung durch den erhöhten Energieverbrauch.

Clever geplant, zahlen sich die Investitionen in der Regel bereits nach kurzer Zeit aus. Dabei schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Die Sparda-Bank München unterstützt Sie gerne bei der Durchführung Ihrer Modernisierung sowie bei anderen Vorhaben. So bieten wir zum Beispiel bei der Baufinanzierung neben fairen Finanzierungskonditionen auch einen Gemeinwohl-Bonus, wenn Ihre Finanzierung bestimmte sozial-ökologische Kriterien erfüllt. Dazu gehören beispielsweise der Austausch von Heizungsanlagen mit fossilen Brennstoffen oder eine sozialverträgliche Vermietung. Wenn Sie mit Ihrem Vorhaben einen Beitrag zum Umweltschutz und Gemeinwohl leisten, können Sie sich womöglich günstige Konditionen im Rahmen des Gemeinwohl-Bonus sichern. Sprechen Sie jetzt mit unseren Expert*innen – wir laden Sie gerne zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch ein.