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Es werde: Wald!

Wald ist Lebensgrundlage und Lunge unseres Planeten. Doch im Ringen mit dem Klima haben es unsere Wälder schwer.
Und Wald ist zudem so viel mehr als die Summe seiner Bäume. Er ist ein komplexes Ökosystem und Lebensraum für tausende von Pflanzen und Tiere.

Doch wie retten wir unsere Wälder und welche Herausforderungen sind bei der Nachforstung zu meistern?

Mehr über unseren jüngsten Waldnachwuchs lesen Sie hier.

Lesezeit: 5 Minuten

Bäume pflanzen gegen das Waldsterben

Waldsterben ist eine der massivsten Auswirkungen des Klimawandels. Ein Wald ist komplex, aber zugleich auch ganz einfach: Wir brauchen Bäume, die uns mit Sauerstoff versorgen, die Schadstoffe aus der Luft und Erde filtern, die unsere Böden vor Degenerierung schützen, und wir brauchen Bäume als Seele dieses Planeten, als Refugium für abertausende von Tier- und Pflanzenarten und als Big Player in den komplexen Ökosystemen unserer Erde.

Wald ist so viel mehr, als die Summe seiner Bäume! Er ist die natürliche Lebensgrundlage für Mensch, Tiere und Pflanzen. Und genau diese ist in Gefahr.

Seit einigen Jahren ist es offensichtlich: unsere Wälder sterben. Und mit ihnen unsere Zukunft. Durch den Klimawandel verursachte Dürreperioden und Waldbrände machen es dem Wald in Deutschland zunehmend schwerer. Hinzugekommene Pestizide und Schädlingsbefall lassen unsere Wälder seit Jahrzehnten mehr und mehr ums Überleben ringen.

Baum ist nicht gleich Baum

Durch neues Wissen über den Klimawandel, die daraus resultierenden Baumbedürfnisse und Bodenbeschaffenheiten müssen wir umdenken. Ein Beispiel dafür ist die Fichte: Sie ist aus unseren Landschaften nicht wegzudenken. Seit dem 14. Jhd. wurde sie großflächig gepflanzt und als Allheilmittel für devastierte Wälder, kriegszerstörte und durch Reparationshiebe verwüstete Landschaft eingesetzt. Die Fichte begrünt weite Gebiete in Deutschland – doch das wird nicht so bleiben.

Zu viel Hitze, zu wenig Regen: die Fichten sterben massenhaft ab. Sie leiden unter Wassermangel und werden geschädigt durch den Borkenkäfer, der sich im zunehmend trockenen und heißen Klima vermehrt. Ihre große wirtschaftliche Bedeutung als schnell wachsende Holzlieferantin erzwingt zusätzlich den Einsatz alternativer Baumarten, die im zukünftigen, vom Klimawandel geprägten Deutschland, klar kommen.

Doch das dauert, denn alle Experimente und Testpflanzungen lassen sich Zeit mit den Ergebnisanalysen – Bäume wachsen nun mal nur in „Baumgeschwindigkeit“. Höchste Zeit also loszulegen und klimawandel-resistente Bäume zu pflanzen, die ihrer Funktion im Ökosystem gerecht werden.

Damit nachfolgende Generationen langfristig davon profitieren.

Wir pflanzen Bäume, um unsere heimischen Ökosysteme auf das vorzubereiten, was kommt.

– Paul Killguß, M.Sc. Forst- und Holzwissenschaften und Mitarbeiter der SDW Bayern

Bäume pflanzen: Wir pflanzen Zukunft

Seit 2015 haben wir uns als Gemeinwohl-Bank dazu verpflichtet, für jedes neue Mitglied in unserer Genossenschaft einen Baum zu pflanzen. Mehr als 100.000 Bäume schlagen seitdem ihre Wurzeln in Oberbayern. In der letzten Novemberwoche 2022 kamen jetzt nochmal 200 dazu. Mit unserer Kooperationspartnerin, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Bayern e.V. (SDW), haben wir im Auftrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung mit einer Realschulklasse das Bäumepflanzen erlebbar gemacht. Mit Eifer und Tatendrang waren Schüler*innen, Lehrer*innen und drei Sparda Auszubildende mit dabei, um den Nachwuchs für den Wald in die Erde zu bringen.

Genauer gesagt wurden Eichen eingepflanzt. Diese sind wahre Überlebenskünstler auf eher trockenen Böden. Unser Pflanzboden – diesmal Nähe Poing bei München – hat einen hohen Kiesanteil, so dass Wasser schnell versickert. Für die Trinkwassergewinnung der Münchner*innen ein Vorteil, doch schlecht für unseren Wald. Ein Waldumbau muss her. D.h. es braucht einen vielfältigeren, als den bei uns weit verbreiteten Fichtenwald. Fichten sind allgegenwärtig, und ihre Samen stecken noch immer in der Erde. Um einem erneuten Sprießen entgegenzuwirken, werden auf unsere Pflanzfläche nun Eichen gepflanzt. Hilfe gibt’s dabei auch von fleißigen Eichhörnchen, die Eicheln und z.B. Buchensamen von anderswo aufs Gelände mitbringen. Auch der Wind verteilt engagiert Ahorn- und Birkenpollen. Doch der Ahorn ist häufig krankheits- und Buchen sehr klimaanfällig. Deshalb wird mit standortgerechten, heimischen und klimastabilen Baumsorten versucht, einen Wald voll Diversität für die Zukunft auf die Beine zu helfen.

Bäume pflanzen ist komplex

Es ist wichtig zu wissen, was wo gedeiht und was beim Pflanzen zu beachten ist, damit das mit dem Waldnachwuchs auch klappt. Zum Beispiel, dass die Wurzeln beim ins-Loch-setzen nicht abknicken, und die Erde die Wurzeln möglichst dicht (aber nicht zu fest) umschließt. Denn da wo der Setzling unter der Erde Luft spürt, entwickelt er Blätter statt Wurzeln. Aha. #wiederwasgelernt

Paul Killguß, M.Sc. Forst- und Holzwissenschaftler und leidenschaftlicher Waldpädagoge der Schutzgemeinschaft findet hier deutliche Worte. Mit dem was kommt, ist die massive Veränderung des Klimas in unseren Breitengraden gemeint. Einen guten Überblick gibt er in unserem Mini-Video, worum es beim Bäumepflanzen auf unserem Pflanzstandort eigentlich geht, und warum wir das tun.

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In welcher Gesellschaft wollen wir leben?

Als Bank haben wir bereits früh verstanden: Wir haben nicht nur eine wirtschaftliche Verantwortung, sondern auch eine gesellschaftliche. Und dazu gehört der Erhalt einer intakten Umwelt. Weil es uns nicht egal ist, wie lebenswert wir unsere Welt für nachfolgende Generationen hinterlassen. Bäume zu pflanzen ist daher keine Marketing-Strategie, sondern unser intrinsisches Anliegen als erste Gemeinwohl-Bank Deutschlands, die Biodiversität in Oberbayern zu erhalten und zu fördern. Daher sind neben den Fachleuten, wie Forstwissenschaftler*innen und Waldpädagog*innen, auch immer Mitarbeitende der Sparda-Bank München live dabei und pflanzen fleißig mit.

Wir sind Pionierin in der Gemeinwohl-Ökonomie und haben uns dieser im Jahre 2011 angeschlossen. Mit unserer regelmäßig erscheinenden Gemeinwohlbilanz machen wir uns in den Bereichen Solidarität, Transparenz & Mitbestimmung, ökologische Nachhaltigkeit und Menschenwürde vergleichbar mit anderen gemeinwohlbilanzierten Unternehmen und setzen gleichzeitig den Fokus auf unsere weitere gemeinwohlorientierte Entwicklung. Mit über 280.000 Mitglieder in unserer Genossenschaftsbank machen wir uns so gemeinsam auf den Weg für ein gutes Leben für Alle.

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