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Einfach erklärt: Genossenschaftsanteile – Anlagealternative mit sozialem Charakter

Genossenschaftsanteile können für sicherheitsbewusste Anleger*innen eine Anlagealternative mit sozialem Charakter sein. Wie Sie Genossenschaftsanteile zeichnen und welche Vorteile es hat, Mitglied einer Genossenschaft zu sein, lesen Sie hier.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Erwerb von Genossenschaftsanteilen ist weniger eine Anlageform im klassischen Sinn als vielmehr eine Beteiligung an der entsprechenden Genossenschaft. Doch wer kann eigentlich Mitglied einer Genossenschaft werden und welche Vorteile habe ich, wenn ich Genossenschaftsanteile erwerbe?

Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Mitbegründer des Genossenschaftswesens

Was sind Genossenschaftsanteile?

In einer Genossenschaft schließen sich natürliche oder juristische Personen zusammen, die gemeinsame wirtschaftliche Interessen verfolgen. Das können Wohnungsbaugenossenschaften sein, die ihre Mitglieder mit günstigen Wohnungen versorgen möchten oder auch Genossenschaftsbanken wie die Sparda-Bank München eG, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam zum Wohl aller Mitglieder zu wirtschaften.

Ähnlich wie ein Unternehmen, das an der Börse Aktien ausgibt, bieten auch Genossenschaften ihre Anteile zum Erwerb an. Wer Anteile zeichnet, wird somit zum Mitglied und Teileigentümer*in der Genossenschaft. Allerdings haben bei einer Aktiengesellschaft nicht notwendigerweise alle Aktionäre ein Stimmrecht. Auch kann die Anzahl der Stimmen, die ein Aktionär hat, abhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile sein.

Da eine Genossenschaft hingegen eine demokratische Unternehmensform ist, haben alle Mitglieder, unabhängig von der Anzahl ihrer Anteile, genau eine Stimme. Auch haben alle Genossenschaftsmitglieder die gleichen Rechte und Pflichten.

So hat jedes Mitglied ein Mitbestimmungsrecht und kann aktiv auf die Arbeit der Genossenschaftsbank Einfluss nehmen. Daneben wird jedes Mitglied in Form einer Dividende, die in der Regel jährlich ausgezahlt wird, an dem Gewinn beteiligt, den die Genossenschaft erwirtschaftet hat. Über die Auszahlung und Höhe der Dividende beschließt bei genossenschaftlichen Banken die Generalversammlung bzw. bei mehr als 1.500 Mitgliedern die Vertreterversammlung.

Hat eine Genossenschaft mehr als 1 500 Mitglieder, kann die Satzung bestimmen, dass die Generalversammlung aus Vertretern der Mitglieder (Vertreterversammlung) besteht. Bei der Sparda-Bank München eG mit ihren über 260.000 Mitgliedern wird somit eine Vertreterversammlung durchgeführt, während es bei kleineren Banken sein kann, dass diese Generalversammlungen durchführen.

Wer kann Genossenschaftsanteile erwerben?

Genossenschaften stehen neuen Mitgliedern immer offen gegenüber.  Die regionale Verbundenheit und Nähe zu den Mitgliedern spielt dabei häufig eine wichtige Rolle. So können bei der Sparda-Bank München eG natürliche Personen bis zu 100 Geschäftsanteile à 52,- Euro pro Mitglied erwerben. Eine interessante Kombination stellt die Eröffnung eines Girokontos mit dem gleichzeitigen Erwerb von Mitgliedschaftsanteilen dar – so können gleich mehrere Vorteile genutzt werden.

Kann man Genossenschaftsanteile kündigen?

Wer irgendwann kein Genossenschaftsmitglied mehr sein möchte, erhält den vollen Betrag der erworbenen Anteile nach der Kündigung zurück. Hier ist jedoch ein zeitlicher Aspekt mit Betracht auf die Vertreterversammlung zu beachten.

Anlagealternative mit sozialem Charakter

Genossenschaftsanteile eignen sich als Anlagealternative insbesondere für langfristige und sicherheitsbewusste Sparer*innen. Denn im Gegensatz zu Aktien unterliegen sie keinen Wertschwankungen und sind von Spekulationen ausgeschlossen.

Neben der Dividende, über deren Höhe die Vertreterversammlung beschließt, bieten sie Sparer*innen zudem eine nachhaltige Form der Geldanlage. Denn die wirtschaftliche und soziale Förderung ihrer Mitglieder steht für Genossenschaften nicht nur an erster Stelle, sondern ist sogar gesetzlich verankert. Zudem können Sie bei einer regionalen Genossenschaftsbank wie der Sparda-Bank München sicher sein, dass das Augenmerk stets auf der Region und den Menschen vor Ort liegt. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in unseren regelmäßigen Baumpflanz-Aktionen wieder. Wir pflanzen nämlich für jedes neue Mitglied einen Baum. Und das nicht irgendwo, sondern bei uns vor Ort in Oberbayern. Über 100.000 Bäume durften auf diesem Wege in den letzten Jahren Wurzeln schlagen.