- Gemeinwohl-Ökonomie
GWÖ-Unternehmen vorgestellt: das gemeinnützige Startup Goldeimer
Goldeimer ist ein Sozialunternehmen aus Hamburg mit einer großen Vision: Allen Menschen weltweit Zugang zu Sanitärversorgung ermöglichen. 4,2 Mrd. Menschen auf der Welt steht bisher noch keine gesicherte Sanitärversorgung mit Handwaschmöglichkeiten und sauberem Wasser zur Verfügung. Goldeimer arbeitet seit Gründung in 2014 daran, das zu ändern.
Goldeimer und die Gemeinwohl-Ökonomie
Im Juli 2021 veröffentlichte Goldeimer seinen ersten Gemeinwohlbericht. Dass Wirtschaften am Gemeinwohl orientiert sein sollte, spürten die Gründer von Goldeimer am eigenen Leib. Ein Startup zu gründen, erfordert Mut, Stressresistenz und jede Menge schlaflose Nächte. Davon hatte das junge Team mehr als genug als Goldeimer im Jahr 2014 gegründet wurde. So viel, dass sie sich bereits in der turbulenten Anfangsphase, in der es um die pure Existenz des Start-Ups ging, Gedanken über alternative Formen des Wirtschaftens machten.
„Wir mussten erkennen, dass ein gesundes Unternehmen nicht auf der Basis von Stress, Selbstausbeutung und Existenzängsten aufgebaut werden kann.“
Zitat Goldeimer
Aspekte wie eine innovative Unternehmenskultur, Zufriedenheit im Team, betriebliche Altersvorsorge, Nachhaltigkeit in der Lieferkette oder Produkttransparenz sind wichtige Themen für Unternehmen und sollen nicht hinter das Streben nach Gewinnerwirtschaftung gestellt werden. Damit letzteres in der Prioritätenliste erst gar nicht an oberste Stelle rücken kann, wählten die Gründer von Goldeimer die Rechtsform der gemeinnützigen GmbH. Das bedeutet, dass es keine Gewinnausschüttung an Gesellschafter*innen gibt, sondern alle Gewinne einem gemeinnützigen Zweck zu Gute kommen.
Zusammen mit Viva con Agua und der Welthungerhilfe setzt sich Goldeimer für Wasser-, Sanitär-, und Hygieneprojekte auf der ganzen Welt ein. Beispiele für solche Projekte sind verbesserte sanitäre Anlagen, die Qualitätskontrolle von Wassersystemen oder Schulungen zu Hygieneverhalten. Sanitärversorgung soll ein ewiger Kreislauf sein, in dem ausgeschiedene Nährstoffe recycelt und zu fruchtbarem Humusdünger werden. Die Projektarbeit wird vom Ertrag der Goldeimer-Hygieneartikel wie der sozialen Seife, dem sozialen Klopapier und weiteren Kloprodukten finanziert.
In Workshops beleuchtet Goldeimer das Thema Sanitärversorgung aus entwicklungspolitischer Perspektive. Ob Schüler, Studierende, Unternehmen oder generell an „Klos Interessierte“ – jeder, der Lust hat, kann kostenlos teilnehmen. Die Workshops zielen darauf ab, Aufmerksamkeit auf die vielerorts ungenügende Sanitärversorgung zu richten, aber auch darauf, Hemmschwellen abzubauen, „denn nur wer benennen kann, was schief läuft, ist auch dazu in der Lage, Veränderungen anzustoßen.“
Zitat Goldeimer



Goldeimer zu Gast in unserem Gemeinwohl-Podcast
Der Podcast „Zeit zum Umdenken“ der Sparda-Bank München will die Gemeinwohl-Ökonomie erlebbar machen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie sieht ein gutes Leben aus? Und wie funktioniert eigentlich ethisches Wirtschaften?
In der vierten Folge ist Malte Schremmer, einer der Gründer von Goldeimer, zu Gast. Er spricht über seine Vision, weltweit allen Menschen eine Sanitärversorgung zu ermöglichen und wie Goldeimer das schaffen will. Außerdem geht es darum, wie viel Mitsprache die Mitarbeiter*innen haben und wie das eigentlich funktioniert, wenn man in einem kleinen Unternehmen flache Hierarchien hat.
Dass das Thema Sanitärausstattung mehr Aufmerksamkeit verdient, steht außer Frage. Goldeimer ist auf dem besten Weg, das Tabuthema Toilettengang unter die Leute zu bringen. Ganz gemäß ihrer Vision „Alle für Klos! Klos für Alle!“.
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