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Nachhaltiger Winterurlaub: So gelingt Ihnen sanfter Wintertourismus

In der kalten Jahreszeit freuen sich viele auf den Winterurlaub mit Skifahren und viel Schnee. Doch steigende Temperaturen als Folge des Klimawandels stellen den Wintertourismus zunehmend in Frage, während Hilfsmittel wie Kunstschnee der Umwelt weiter schaden. Das wird in diesem Winter besonders deutlich.

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Sowohl für Skigebiete und Veranstalter*innen als auch für Winterurlauber*innen gilt es, sich anzupassen und auch beim Wintersport umzudenken. Wir zeigen, wie nachhaltiger Winterurlaub funktioniert und wie Sie beim Wintersport neue Impulse setzen.

Kurze Anreise mit kleinem ökologischen Fußabdruck

Ein großes Problem beim Wintertourismus sind die An- und die Abreise. Viele Reisende kommen nur für ein paar Tage, die meisten während der Hochsaison. Von 45 bis 50 Millionen Touristen reisen circa 85 Prozent mit dem Auto an. Rund 70 bis 80 Prozent des CO2-Ausstoßes im Wintertourismus werden auf diese Weise verursacht. Für einen nachhaltigeren Skiurlaub setzen Sie daher bei Ihrer Anreise besser auf öffentliche Verkehrsmittel. Die Deutsche Bahn bietet beispielsweise günstige Kombitickets in Skigebiete an, die den Skipass beinhalten.

Zusätzlich stellen die Alpine Pearls, ein Zusammenschluss 19 nachhaltiger Gemeinden in den europäischen Alpen, unter anderem Skibusse, Wandertaxis, E-Bikes oder einen Abholservice bereit. Damit Sie auch vor Ort flexibel sind, gibt es darüber hinaus Möglichkeiten, sich die Wintersport-Ausrüstung auszuleihen und mit Gäste- und Mobilitäts-Cards den öffentlichen Personennahverkehr kostenfrei zu nutzen. Reisen Sie zudem lieber eine Woche am Stück an, statt mehrmals nur für wenige Tage und setzen Sie auf Skigebiete in der Nähe.

Nachhaltiger Winterurlaub: Natur statt Kunstschnee

Meiden Sie bei der Wahl Ihres Reiseziels Skigebiete mit künstlicher Beschneiung. Kunstschnee ist leider in vielen Regionen für Wintersport mittlerweile ein gängiges Mittel, um den für sie so wichtigen Skitourismus trotz Klimawandel zu erhalten. Doch der Kunstschnee schadet nicht nur der natürlichen Vegetation. Die Schneekanonen haben auch einen enormen Wasser- und Energieverbrauch und fügen der Umwelt großen Schaden zu.

Circa 20.000 Kilowattstunden Strom verbrauchen die Schneekanonen im Schnitt pro Hektar beschneiter Fläche. Das entspricht dem Stromverbrauch von fünf durchschnittlichen Haushalten in einem ganzen Jahr.

Hinzu kommt, dass Kunstschnee die Bodenchemie verändert. Er hat eine andere Kristallstruktur als echter Schnee und ist luftundurchlässiger, dichter und weniger wärmedämmend. Zudem enthält Kunstschnee Mineralien, zum Beispiel Kalzium und Magnesium. All diese Faktoren schaden der Bodenchemie über die Skisaison hinaus.

Regionen, die mit mehr als 60 Prozent beschneiten Pistenkilometern werben, können dies beispielsweise nur mit einem hohen Einsatz von Schneekanonen gewährleisten. Wenn Sie Ihren Winterurlaub nachhaltiger gestalten wollen, vermeiden Sie zudem Regionen, die an einer Expansion oder übermäßigen Modernisierungen arbeiten.

Zum Glück haben sich viele Skigebiete klimafreundliche Konzepte überlegt, bei denen das Entdecken der Natur im Vordergrund steht. Die beste Wahl für einen umweltverträglichen Winterurlaub sind Urlaubsorte, die sowohl Sommer- als auch Wintertourismus betreiben. Im Internet finden Sie neben Bergsteigerdörfern zahlreiche Portale für nachhaltige Urlaubsregionen. In diesen Regionen gibt es kleine Skilifte, familiengeführte Hotels und Restaurants mit regionaler Bio-Küche.

Nachhaltiger Winterurlaub mit verträglichem Wintersport

Egal, welchen Wintersport Sie betreiben: Bleiben Sie immer auf den markierten Wegen und Pisten, denn sonst dringen Sie schnell in den Lebensraum von Wildtieren ein, setzen diese unter Stress und gefährden sie. Einige Regionen setzen dabei auf eine sogenannte Skitourenlenkung, um die Lebensräume der Tiere zu schützen und Wintertourist*innen dennoch Raum für ihren Wintersport zu geben.

Darüber hinaus gibt es viele nachhaltige Alternativen zum Skifahren, mit denen Sie den Winterurlaub zudem um einiges vielseitiger gestalten können. So zum Beispiel eine Winterwanderung, Schneeschuhtouren, Rodeln oder Schlittschuhlaufen.