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Wälder aufforsten – darum ist es jetzt so wichtig

Klimaschutz ist das Thema der Stunde. Um unseren Planeten für nachfolgende Generationen zu erhalten, ist es wichtig, jetzt zu handeln und der Natur das zurückzugeben, was wir ihr jahrhundertelang genommen haben.

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Zum Beispiel, indem wir die Wälder aufforsten, die durch Industrialisierung und Ressourcenausbeutung zerstört wurden. So schützen wir uns auch selbst, denn im Kampf gegen den Klimawandel sind Bäume ein starker Partner.

Waldwissen: Wo wachsen die meisten Wälder?

Unsere Erde wird zu großen Teilen von Wäldern bedeckt –  vor Sesshaftwerdung der Menschen betrug die Waldfläche 60%, heute nehmen die Wälder noch rund 40,6 Millionen km² weltweit ein. Das sind ca. 31% der globalen Landfläche. Dabei befindet sich fast die Hälfte der Wälder in den Tropen. Auf einer Fläche von 13,4 Millionen km² wachsen hier vor allem Regenwälder. Über die Hälfte der Wälder verteilt sich zudem auf die fünf Staaten Russland, Brasilien, Kanada, USA und China. In Deutschland besteht mit 114.000 km² etwa ein Drittel der Landesfläche aus Wäldern.

Dabei sind Fichten die am weitesten verbreitete Baumart – obwohl sie in den wenigsten Regionen Deutschlands von Natur aus wächst und ohne den Einfluss des Menschen eine Baumart wäre, die in vielen Bundesländern gar nicht vorkommt. Fichten wurden zu Anfang des 19. Jahrhunderts verstärkt gepflanzt, weil sie anspruchslos sind und schnell wachsen – so konnte der hohe Bedarf an Holz zum Heizen, Bauen und mehr gedeckt werden. Dadurch entstanden riesige Fichten-Monokulturen.

Daneben wachsen hier vor allem Kiefern sowie die Laubbäume Buche und Eiche. Allein in Bayern stehen rund 5 Milliarden Bäume, sodass auf jede*n Einwohner*in hier im Schnitt 2.000 m² Wald entfallen.

Waldsterben: Eine akute Bedrohung für unseren Planeten

Zahlen, die zunächst gut klingen. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass jedes Jahr auch ein großer Teil der Wälder weltweit durch Rodungen und den Klimawandel verlorengeht. Der Klimawandel ist dabei als ein komplexes Konstrukt zu betrachten, das nicht für sich alleine steht, sondern zahlreiche weitere Probleme verursacht.

So machen durch den Klimawandel ausgelöste Dürren den heimischen Wäldern zu schaffen. Insbesondere Fichten, die gut 40% der Wälder in Deutschland ausmachen, sind empfindlich gegen Trockenheit. In den ausgetrockneten und teilweise abgestorbenen Wäldern steigt zudem die Waldbrandgefahr. So meldete der Deutsche Feuerwehrverband im Sommer 2022 bereits im August eine verbrannte Waldfläche von 4.300 Hektar – das Fünffache des Durchschnitts seit 1991. Durch Waldbrände schrumpfen nicht nur die Lebensräume der Wildtiere, wodurch die Biodiversität weiter abnimmt. Auch das in den Bäumen gebundene CO2 wird in die Atmosphäre abgegeben und heizt die Erderwärmung weiter an.

Seit 1990 verschwand weltweit eine Waldfläche von 1,78 Millionen km² ­– insbesondere in Afrika und Südamerika. Dabei sind vor allem Tropenwälder betroffen. Gründe sind hier meist Rodungen für die Agrarwirtschaft. Dabei macht der Ausstoß von in Wäldern gebundenem CO2 durch Brandrodung ca. 13% des gesamten menschengemachten CO2-Ausstoßes pro Jahr aus. Besonders problematisch: Eine hohe weltweite Nachfrage nach tierischen Produkten erhöht den Bedarf an Ackerfläche und Weideland für die Tierhaltung. Der Großteil fällt dabei auf die Tierfutterproduktion. Würden wir also weltweit pflanzenbasierter essen, bräuchten wir auch viel weniger Agrarflächen.

Dazu kommen weltweit die bereits erwähnten Schäden, die der Klimawandel anrichtet, z. B. durch zu heiße Sommer oder Stürme. Denn die Bäume können sich an die veränderten Klimabedingungen nur schwer anpassen, werden dadurch geschwächt und sind besonders anfällig für Schädlinge. Was zunächst einzelne Baumarten betrifft, weitet sich schnell auf ganze Waldökosysteme aus – also auch auf alle anderen Pflanzen und Lebewesen, die darin beheimatet sind. Besonders Monokulturen sind hier gefährdet. Auch die Wälder in Bayern leiden unter den Folgen des Klimawandels. So hatte sich der Zustand der bayrischen Wälder 2020 im Vergleich zum Vorjahr wiederholt verschlechtert: Der mittlere Nadel- bzw. Blattverlust aller Baumarten stieg beispielsweise von 24,7% in 2019 auf 28,0% in 2020.

Waldschäden ausgleichen – Wälder aufforsten

Wälder sind für uns Menschen ungemein wichtig und spielen eine zentrale Rolle im komplexen (interdependenten) Ökosystem unseres Planeten. Denn die Bäume versorgen uns mit Luft zum Atmen, binden CO2 aus der Atmosphäre, indem sie es in organische Stoffe wie Holz umwandeln, und kompensieren auf diese Weise Emissionen. So setzt eine 100-jährige Eiche mit bis zu 150.000 Blättern jährlich 6.000 kg C02 um und produziert bis zu 4.500 kg Sauerstoff – der Jahressauerstoffbedarf von elf Erwachsenen. Darüber hinaus ist Holz ein nachhaltiger, natürlich abbaubarer und nachwachsender Rohstoff. Eine Studie der ETH Zürich beschäftigte sich genau mit diesem Thema und untersuchte, wie Bäume dabei helfen könnten, das Klima zu retten.

Das Ergebnis: Grundsätzlich könne man weltweit auf einer Fläche von 9 Millionen km² – ein Gebiet, so groß wie die USA – Wälder aufforsten, womit sich zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2-​Emissionen kompensieren ließen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Umso wichtiger ist es, dass wir uns alle gemeinsam bereits heute um die Wälder von morgen kümmern.

Wir schauen nicht weg: Bäume für Oberbayern

Auch bei der Sparda-Bank München wollen wir dem Klimawandel aktiv entgegenwirken und unseren Beitrag zur mehr ökologischer Verantwortung leisten. Denn als Gemeinwohl-Bank ist es uns wichtig, die Region und ihre Umwelt zu schützen und auch für spätere Generationen zu erhalten. Zum Beispiel mit regelmäßigen Baumpflanzaktionen. Dabei pflanzen wir bewusst Bäume, die den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind, zum Beispiel Lärchen, Linden, Schwarzerlen, Weißdorn, Kornelkirsche, Flatterulmen, Wildkirschen, Spitzahorn, Stileichen und Roteichen. So wachsen bereits über 100.000 Bäume in den oberbayerischen Wäldern für eine grüne Zukunft heran.